Glücksspielautomaten: Betrüger schlüpfen durch Software-Lücke 

Mit einer geheimen Tastenkombination plünderte in einer Nacht im Februar eine Bande bundesweit Spielautomaten. Der Abend kostet den Spielautomatenhersteller und Spielhallenbetreiber Gauselmann Millionen.

Kriminelle konnten im Februar einen Software-Fehler der Geldspielautomaten des Unternehmers Paul Gauselmann nutzen. Wenn der Spieler eine bestimmte Tastenkombination vor dem Spiel in den Automaten eingab, warfen die Geräte Gewinne aus. Im Februar bedienten sich so viele Spieler in der gleichen Nacht dieses Tricks, um Spielhallen deutschlandweit in Geldnot zu bringen.

Insgesamt beläuft sich der Schaden für Gauselmann auf zehn Millionen Euro. Von ihm stammen die manipulierbaren Geräte. Deshalb wird er laut Insiderberichten für Verluste der Kunden aufkommen müssen, die die Spielautomaten aufgestellt haben. Gauselmann bezeichnete in einem internen Schreiben das Vorgehen der kriminellen Band als „perfekt geplant“. Die Aktion sei abgesprochen und synchronisiert abgelaufen.
Aus: SPIEGEL 16/2014